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Im Eingangsbereich der Zentrale des Hospizvereins Bonn, Junkerstraße 21, steht seit kurzem als Leihgabe eine neue Skulptur, die die Besucher begrüßt.  Es ist die beeindruckende Plastik „Große Mutter“ der Künstlerin Luise Kött-Gärtner aus dem Jahr 2006.

„Schaut man von oben in die Skulptur hinein, sieht man einen Kreis von Menschen: Es sind die Verstorbenen“, schreibt die Künstlerin selbst über ihr Werk. An der Basis der Plastik steht eine weitere Menschengruppe. Es sind diejenigen, die den Verstorbenen am nächsten stehen. Eine der Figuren streckt ihre Arme aus. 

Der Pfad in die Skulptur hinein sei der Weg, den jeder von uns am Ende des Lebens gehen müsse, sagt Luise Kött-Gärtner. Doch es gebe einen Trost. Man werde erwartet im Reich des Todes. An der Schwelle stehe eine Figur, die dem Sterbenden entgegengehe. „Es gibt viele Aussagen von Sterbenden, die von einem solchen Helfer berichten“, erläutert die Künstlerin. Das sei dann eine schon verstorbene Person, die im Leben das Vertrauen des Sterbenden besaß, oder eine Engelsfigur. Zudem symbolisiere das junge Paar in der Menschengruppe, das offensichtlich ein Kind erwarte, den Kreis des Lebens, der sich schließe.

Die Figur heiße „Große Mutter“, so Kött-Gärtner. In allen Kulturen würden das Geborenwerden und das Sterben weiblich gesehen. „Bei uns ist es die Mutter Gottes, die um Schutz gebeten wird.“ In anderen Kulturen heiße sie anders. „Solange es Menschen gibt, ist sie aber immer da.“ 

Text und Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

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