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Der General-Anzeiger Bonn berichtet am 26. 08. 2019:

Der Hospizverein Bonn beauftragt feierlich elf weitere ehrenamtliche Hospizhelfer. Sie gehen im linksrheinischen Bonn und Wachtberg ab sofort in die ambulante Hospizarbeit.  Von Ebba Hagenberg-Miliu

 

Bad Godesberg. Diese Feier war für den Hospizverein Bonn, wie Peter Schneemelcher betonte, der Höhepunkt des Jahres: „Mit Stolz beauftragen wir heute elf weitere Hospizhelfer für den ambulanten Einsatz und im stationären Johanniter-Hospiz“, sagte der Vorsitzende in der Vereinszentrale. Nach einem sechsmonatigen Vorbereitungskurs werden die Frauen und Männer demnächst ehrenamtlich schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen an deren jeweiligem Lebensort bis zum Tod zur Seite stehen. „Wir waren gemeinsam auf einer Reise zum Thema Sterben und Tod, aber auch zu uns selbst“, berichtete Kursleiterin Mareike Hartig über das vergangene halbe Jahr. Die Teilnehmer seien aus ganz unterschiedlichen Beweggründen in die Gruppe gekommen. Aber alle hätten nach und nach gemeinsam die Grundlagen der Hospizarbeit, die Rolle von Ehrenamtlichen und den Umgang mit sterbenden Menschen sowie deren Bedürfnissen erlernt.

Sie hätten sich in unbekannte Gewässer gewagt, Klippen umschifft und neben schweren auch beglückende Momente erlebt, sie hätten Lebenserfahrung hinzugewonnen, erinnerte Hartig. „Sie haben gelernt, dass Vertrauen der Schüssel für eine gute Begleitung Sterbender ist.“  Einblick ins frisch erarbeitete „Handwerkszeug“ aus ihren kleinen „Hospiz-Reisekoffern“ gaben die Teilnehmer dann selbst, zogen etwa Gedichte, Bibelsprüche und Kinderbücher daraus hervor. „In meinem Koffer steht das Wort Zeit“, zeigte eine junge Frau. Sie habe gelernt, Zeit zum Zuhören haben zu können, Zeit für Schmerz, Zeit für glückliche Momente, das nehme sie auch für ihr Leben mit. „Zuhören geht nämlich auch ohne Aktion“, ergänzte eine andere junge Frau lächelnd und berichtete, bei ihrem Praktikum im stationären Hospiz am Waldkrankenhaus von einer Schwerstkranken sogar ein tolles Apfelmusrezept erhalten zu haben. 

Ein Mann erzählte, dass seine Gespräche am Krankenbett den Patienten schließlich sogar zu einem befreiten Lachen gebracht hätten. Das werde er nie vergessen. Eine Frau war dankbar, dass die Angehörigen einer Verstorbenen im Hospiz sie, die Praktikantin, schließlich eingeladen hätten, bei der Sarglegung beizuwohnen. „Ich hatte Herzklopfen vor meinem ersten Einsatz“, gab eine andere Frau zu. Vor allem davor, dass die kranke Person nicht mehr sprechen konnte. „Und dann waren die Stunden so, dass ich mich beschenkt von einem sterbenden Menschen fühlte.“

„Ein hervorragender Kurs mit exzellenten Teilnehmern“, kommentierte Marita Haupt, Leiterin des Johanniter-Hospizes, für den GA am Rande, nachdem sie mit allen einen Segenskreis gebildet hatte. „Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit dem Hospizverein Bonn. Und ich freue mich auf die neuen Mitarbeiter.“ Beim nachfolgenden Sommerfest schmiedeten die frisch gebackenen Helfer dann Pläne für ihren Einsatz. Georg Schildener hatte in seinem „Köfferchen“ auch einen GA-Artikel als Motivation für sein ehrenamtliches Engagement gezeigt. „Vorher hatte ich eigentlich keinen Bezug zum Thema“, berichtete er. Dann habe er sich mit Neugier dem Kurs gestellt – und gehe daraus mit Demut und Dankbarkeit fürs Leben hervor. Der Telekom-Mitarbeiter ist bereit, einen Sterbenden ambulant zu Haus zu begleiten. „Ich bin gespannt, ob mir das so viel gibt wie schon das Praktikum im Hospiz.“

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

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 Redaktion: Ebba Hagenberg-Miliu

 

 

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